N'Eis - Das Neustadteis
Manufaktur - Eis
Mainz
N’Eis – das Neustadteis von Anke Carduck und Julia von Dreusche ist eine Institution in Mainz – und eine richtig tolle Erfolgsgeschichte. Im Sommer kommt es vor den Läden regelmäßig zu langen Schlangen, weil das Eis einfach so lecker ist. Aber nicht nur das – es ist außerdem frei von Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen und aus vorwiegend regionalen Zutaten hergestellt – wie zum Beispiel Kräutern vom Markt und Äpfeln vom Obsthof „Appel Happel“.


Interview mit Anke Carduck und Julia von Dreusche
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Eis zu machen?
Wir haben uns 2003 am ersten Tag unseres Medienwirtschafts-Studiums an der TU in Ilmenau kennengelernt. Nach dem Vordiplom haben wir als Medienmanagement-Quereinsteiger an die Uni Mainz gewechselt und dort 2008/2009 unser Diplom gemacht. Zu diesem Zeitpunkt haben wir zusammen in einer WG in der Kurfürstenstraße gewohnt, nur zwei Häuser neben der Bäckerei, die später zu unserem Eisladen werden sollte.
Da hatten wir auch schon die Idee, ein Café oder ähnliches zu eröffnen, aber der Zeitpunkt schien nicht perfekt und wir haben uns entschieden, erst einmal einen Job zu machen, der unserer Ausbildung entspricht. Julia hat dann in einer Unternehmensberatung angefangen und ich in einer Werbeagentur.
Dann war die Bäckerei in einer Nacht- und Nebelaktion plötzlich verschwunden und wurde durch einen Handyladen ersetzt. Und das war der Moment, an dem wir uns geschworen haben: wenn der Handyladen wieder raus ist, dann übernehmen wir den Laden. Schon ein Jahr später war es dann soweit. Der Handyladen war wieder draußen und wir begannen unseren Plan in die Wirklichkeit umzusetzen.
Da der Laden für ein Café zu klein war, kam uns die Idee mit dem Eisladen. Der Ort und die Zeit schienen diesmal perfekt. Also haben wir gegoogelt wie man Eis macht und sind dabei auf die Eisfachschule in Werl gestoßen. Dort haben wir dann im Dezember 2012 unser Eisdiplom gemacht und im März 2013 den Laden am Gartenfeldplatz eröffnet.
Eigentlich war der Plan zu diesem Zeitpunkt noch, dass wir uns meinen Job in der Werbeagentur teilen und jeder eine Woche in der Agentur und eine Woche im Eisladen ist. Doch der Eisladen wurde ab Tag 1 so gut angenommen, dass beides nicht miteinander zu vereinbaren war und so haben wir nach drei Monaten unseren Job gekündigt und uns ganz auf das Abenteuer N’Eis eingelassen.
Was ist Euch wichtig bei der Produktion?
Die Qualität unseres Eises ist uns sehr wichtig. Wir möchten, dass man schmeckt welche Sorte man gerade auf der Waffel hat.
Deswegen versuchen wir möglichst regionale Zutaten zu verwenden, benutzen keine Pasten, sondern zum Beispiel 100%iges Nussmark, frisches Obst oder Gemüse und verzichten auf künstlichen Farb- Aroma- und Stabilisierungsstoffe.
Unsere eigentliche Superpower ist aber das großartige Küchenteam, das unser Eis mit viel Liebe und Spaß herstellt. Wir haben mittlerweile über 200 Sorten und sind schon gespannt, welche neuen Sorten in dieser Saison in unserer Eisküche entstehen werden.
Wie sieht Euer Tag aus?
Gute Frage, denn es gleicht kein Tag dem anderen. Am Anfang haben wir das Eis noch selbst gemacht und portioniert. Als dann die ersten Aushilfen kamen und wir mit unserem Eisbus und dem Fahrrad auf Veranstaltungen waren, kam eine Menge an Drumherum-Organisation dazu.
Den zweiten Laden planen, mit der Produktion umziehen, neue Eismaschinen kaufen waren dann Aufgaben, die mit dem Wehrhaus am Rhein dazugekommen sind. Mittlerweile stehen wir leider nur noch sehr selten im Laden und in der Eisküche, weil N’Eis ein richtiges kleines Unternehmen geworden ist. Planbar sind die Tage trotzdem nicht, weil zum Beispiel die Gefriertruhe ausfällt, Aushilfen krank werden, der Bus einen Motorschaden hat und und und. Aber so wird es zumindest nicht langweilig 😊
Wie viele Mitarbeiter habt Ihr?
Wir haben ein festes Küchenkernteam, das aus sechs MitarbeiternInnen besteht und im Sommer auf zwölf Leute aufgestockt wird. Fest im Team ist auch Sophia, die sich mittlerweile um die Veranstaltungen kümmert, Julie, die unsere Webseite und die SocialMediaKanäle fest im Griff hat und Renate, die uns in der Buchhaltung unterstützt.
Während der Eissaison kommen dann normalerweise nochmal um die 90 Aushilfen dazu, die in den beiden Läden und auf Veranstaltungen arbeiten.
Was waren die ausgefallensten Sorten, die Ihr bisher produziert habt?
Zu Beginn waren Sorten wie beispielsweise Basilikum, Gurke oder Birne-Petersilie sehr ausgefallen, weil es so etwas vorher nicht so oft gab. Die Sorte, bei der sich die Geister nach wie vor am meisten scheiden, ist Spundekäs-Eis.
Habt Ihr eine persönliche Lieblingssorte?
Eine Everlasting-Lieblingseissorte haben wir nicht. Das ist von vielen Faktoren wie zum Beispiel vom Wetter, der Tagesform oder Snack-Alternativen abhängig. Julia mag gerade Haselnuss sehr gerne. Und ich Stracciatella mit ganz großen Stückchen. Also beides nicht unsere ausgefallensten Sorten 😊

Gartenfeldplatz 12
55118 Mainz