Milchbuben
Manufaktur - Käserei
Hopfgarten, Tirol, Österreich
Sie sind zwei Milch-Besessene: Die Brüder Markus und Thomas Ehammer verarbeiten in Hopfgarten in den Tiroler Bergen die Milch ihrer Kühe zu himmlischem Käse und anderen Milchprodukten in Bio-Qualität. Dabei steht die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiterinnen an oberster Stelle, denn nur glückliche Kühe geben beste Milch.


Interview mit Thomas Ehammer
Ihr seid auf dem Rehaberhof aufgewachsen, den es schon seit 1654 gibt. Was verbindet Euch mit ihm?
In unserer ländlichen Region ist das Aufwachsen auf einem Hof relativ normal. Weil unsere Eltern einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Milchwirtschaft hatten, haben wir schon als Kinder viel Zeit im Stall verbracht. Unsere Käserei ist aus dem Familienbetrieb hervorgegangen.
Wie viele Kühe habt Ihr?
Insgesamt 20! Da die Arbeit mit den Tieren sehr zeitintensiv ist, stehen die Kühe jetzt bei unserem Cousin Markus – er hat einen neuen Stall, wo sie es sehr gut haben und wir können uns ganz aufs Käsen konzentrieren. Er hat die Kühe, wir bekommen die Milch!

Über wieviel Milch reden wir hier?
Aufs ganze Jahr gesehen erwirtschaften wir etwa 300.000 Liter, am Tag sind das rund 1.500 Liter, aus denen wir wöchentlich etwa 3.500 Käse herstellen.
Was macht die Qualität Eurer Milch aus?
Sobald es die Witterung zulässt, geht es für die Kühe raus aufs Feld und im Sommer hoch auf die Alm. Die Gräser, Blumen und Kräuter, die sie fressen, wirken sich natürlich auf den Geschmack der Milch und damit des Käses aus. Im Stall gibt es dann nur Bio-Heu, fast schon ein Standard heute.
Warum habt Ihr Euch auf die Produktion von Weichkäste spezialisiert?
Er ist ein bisschen schwieriger zu produzieren – wir lieben die Herausforderung (lacht)! Außerdem gibt es wenig Weichkäse in Österreich und speziell in Tirol. Man muss von Anfang bis Ende extrem sauber arbeiten, Hygiene ist ein sehr wichtiges Thema – Fehler holen einen bei der Produktion sehr schnell ein!
Wie sieht Euer Tag aus?
Während einer von uns die Milch holt, bereitet der andere alles für die Produktion vor. Um sechs Uhr rinnt dann schon die erste Milch durch die Leitungen und wir starten mit dem Käsen. Bis mittags ist der größte Teil der Produktion abgeschlossen, dann wird ausgeliefert, wir kümmern uns um den Versand und am Nachmittag steht Büroarbeit an.

Wie viele Mitarbeiter habt Ihr?
Gestartet sind wir zu zweit. Jetzt unterstützen uns insgesamt vier Mitarbeiter – die brauchen wir auch, denn alles – vom Käsen bis zum Verpacken – ist reine Handarbeit. Jeder einzelne Käse wird per Hand hergestellt und auch per Hand verpackt.
Was macht Euch Spaß an Eurem Beruf?
Ich finde es noch immer extrem verblüffend, aus einem einfachen Rohstoff wie Milch ein so cooles Lebensmittel wie Käse herzustellen. Es macht uns Spaß, handwerklich zu arbeiten und ein bisschen herumzuexperimentieren – zum Beispiel gibt es neben unseren klassischen Sorten jetzt auch einen Bärlauch Brie.

Und wie ist es so, mit dem eigenen Bruder zusammenzuarbeiten?
Eigentlich ganz easy, in der Kindheit haben wir so viel gestritten, dass es jetzt passt (lacht)!
Was unternehmt Ihr am liebsten in Eurer Freizeit?
Mit Freizeit war es in letzter Zeit in bisschen schwierig, wir waren sehr eingespannt, aber seitdem wir die Mitarbeiter haben, ist es besser. Wir sind gerne in den Bergen unterwegs, wandern, klettern, fahren Rad – im Winter ist dann natürlich Skifahren angesagt!
Und wo kann man Eure Produkte beziehen?
Wir beliefern viele Feinkost- und Bioläden, aber wir arbeiten auch mit dem Handel zusammen, was sehr gut funktioniert. Und es gibt einen Online-Shop! In Zeiten von Corona ist es zweitweise etwas schwierig an der Grenze, aber das wird ja hoffentlich auch bald wieder anders und dann liefern wir auch wieder nach Deutschland …
Penningdörfl 17a
6361 Hopfgarten / Tirol