Ein Besuch beim Ginkgobaum, der um 1815 von Goethe am Weimarer Fürstenhaus gepflanzt wurde – oder vielmehr von seinem Gärtner – ist schon fast obligatorisch bei einem Weimar-Besuch. Der Baum ist der älteste Ginkgo in Weimar und wohl auch der einzige, zu dem die Touristen so zahlreich pilgern. Das Fürstenhaus beherbergt heute übrigens die Musikhochschule.
Der Dichterfürst hatte eine besondere Vorliebe für den ursprünglich aus China stammenden Baum und machte die charakteristische Blattform zum Thema seines Gedichts „Ginkgo bilboa“, in dem er über die Formen der Liebe philosophiert – konkret über seine späte Liebe zu Marianne von Willemer, denn Goethe war immerhin schon 66 bei der Entstehung des Gedichts.
Gibt es ein schöneres Lesezeichen als ein getrocknetes Gingko-Blatt von diesem Baum?
Ackerwand
99423 Weimar
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt?
Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin?
Kleine Stärkung gefällig? In der „Brotklappe“ gibt es richtig gute belegte Brote und kleine Leckereien auf die Hand.